W i l l k o m m e n auf der neuen Webseite für Ansichtskartensammlerinnen und -sammler, die den Maler Michael Zeno DIEMER kennen oder kennenlernen wollen.
Diese Seite verfolgt keine kommerziellen Ziele; ein An- oder Verkauf ist nicht vorgesehen - aber ein Erfahrungsaustausch.
Wir versuchen übersichtlich zusammenzustellen, was wir an Fachwissen über die Ansichtskarten von Zeno Diemer in vielen Sammlerjahren zusammengetragen haben.
Aber unsere Tabellen und Listen sind sicher noch nicht vollständig und wahrscheinlich auch nicht fehlerfrei.
Deshalb wollen wir alte und neue Sammlerfreundinnen und -freunde ansprechen und zur Mithilfe ermuntern.
Wenn Sie eine Lücke in einer unserer Aufstellungen füllen können, eine interessante Ergänzung zu einem der Punkte beitragen können oder einen Fehler korrigieren können, dann schreiben Sie uns bitte.
Unsere Kontaktadresse liefert dazu eine einfache Möglichkeit per Email. Alle konstruktiven Beiträge sind willkommen.
Zweiteilige Klappkarte von Zeno DIEMER
"München, Panorama vom Dache der Kgl. Kunst-Akademie" OZM Nr. 2044
Nun zuerst eine kurze Einführung über unseren "Titelhelden", den Münchener und Oberammergauer Kunstmaler Michael Zeno DIEMER.
Sein künstlerisches Wirken war sehr vielseitig.
In der Münchener Maxvorstadt 1867 geboren und aufgewachsen, zog die Familie 1881 in den Geburtsort des Vaters, nach Oberammergau.
Dort kam Michael Zeno Diemer mit der Malkunst in Kontakt, zum Beispiel als Fassadenmaler am Bau.
Hier eine Ansichtskarte mit einer seiner ersten Auftragsarbeiten als "Lüftlmaler".
1884 begann er ein Studium an der Münchener Akademie der Künste und arbeitet danach als freischaffender Künstler.
Schon bald verschaffte er sich einen Namen mit seinen großen Panorama-Bildern:
die "Tiroler Gletscherlandschaft" für die Weltausstellung 1894 in Chicago,
die "Schlacht von Orleans" und die "Erstürmung von Bazeilles" für die 25-Jahrfeiern des "Reichseinigungskrieges 1870/71",
und die "Schlacht am Bergisel" (1896) für das "Riesenrundgemälde" in Innsbruck, das auch heute noch dort besichtigt werden kann. (Weitere Details über Diemers Panoramen siehe unter "Informationen".)
Mit repräsentativen Bildern in Öl oder als Griseillen und Gouachen, häufig aus den Bereichen Seefahrt und Technik,
für private Auftraggeber, Ausstellungen, Firmen oder Museen verdiente er den Unterhalt für seine Familie, seine Frau Hermine, geborene Hillern, und die gemeinsamen sieben Kinder.
Illustrierte Zeitung Nr. 3804 von 1914
Kriegsnummer 95 - Verlag J.J. Weber Leipzig
und dazu entstandene Ansichtskarte
Auch sogenannte "Gebrauchsgrafiken", Illustrationen für Zeitschriften, Plakate, Schulwandbilder, Prospekte oder Bücher sicherten das Einkommen.
Über viele Bereiche von Diemers künstlerischer Tätigkeit gibt es bereits Veröffentlichungen (sehen Sie dazu unsere Literatur-Hinweise im Anhang).
Das Thema "Ansichtskarten" wird - von den bisherigen Veröffentlichungen über Diemer wie auch von ihm selbst - eher als Randgebiet seiner Tätigkeit betrachtet.
Hier wollen wir eine Lücke schließen:
Diese Webseite widmet sich deshalb exklusiv den Ansichtskarten von Michael Zeno DIEMER.
Wir arbeiten daran hier eine möglichst vollständige Liste aller Ansichtskarten von Michael Zeno DIEMER anbieten zu können.
Auch bei seinen Ansichtskarten war M. Zeno DIEMER sehr kreativ: In seinen "Lebenserinnerungen" schreibt er selbst, er habe die Vorlagen für etwa 700 Karten geschaffen.
Meist waren diese Vorlagen Aquarelle, mit deren Hilfe dann Lithographien hergestellt wurden.
Der überwiegende Teil der Diemer-Karten wurde im Verlag Ottmar Zieher München (OZM) herausgegeben.
Der Verlagsgründer Ottmar Zieher erkannte früh, in den 80er/90er Jahren des 19. Jahrhunderts, das Potential des aufkommenden Mediums "Postkarte", mit dem sich schneller Austausch von Grüßen und Informationen mit einer Würdigung der Kunst verbinden ließ.
Als Mäzen (und natürlich auch zum eigenen Nutzen) förderte er junge Künstler, bei denen er Vorlagen für seine Ansichtskarten in Auftrag gab.
Im Herbst des Jahres 1898 startete Zieher eine sehr beliebte "Künstlerpostkarten"-Serie, die er bis ins Jahr 1902 ständig ergänzte.
Die Karten dieser Serie sind alle erkennbar an einem Druckvermerk auf der Vorderseite:
zum Beispiel "Künstlerpostkarte No... von Ottmar Zieher, Kunstanstalt München".
Und besonders schön für den die Vollständigkeit liebenden Sammler ist es: Diese Karten sind durchnummeriert von 1000 bis 3004. Ziemlich genau 500 dieser rund zweitausend Karten sind von M. Zeno DIEMER gezeichnet worden.
Hier auf dieser Webseite finden Sie über den Button "OZM - DIE SERIE" in der Spalte links eine fast vollständige Tabelle dieser "Künstlerpostkarten", wobei die Karten von DIEMER - immerhin mehr als ein Viertel aller Karten - farblich hervorgehoben sind.
(Aber bitte Geduld: Weil die Tabelle rund 2000 Bilder enthält, kann je nach Netzgeschwindigkeit der "download" etwas dauern.)
Neben Diemer haben sich an dieser Serie zahlreiche weitere namhafte Künstler beteiligt:
Paul Hey, Peter Krämer, Alexander Marcks, Raoul Frank, Vater und Geschwister Compton, Fritz Bergen, Oskar Graf ... u.a.m.
Weitere Details zur Geschichte des Verlags OZM und den Künstlern finden Sie unter dem Button "Informationen".
Nach 1902 hat Ottmar Zieher die konsequente Gestaltung und Durchnummerierung seiner Künstlerpostkarten-Serie aufgegeben.
Diemer hat aber auch dann noch weitere Vorlagen für den Verlag OZM hergestellt, dazu gehören neben einer Serie mit Ansichten von München auch eine Serie von Südtirol und eine Serie mit Schiffen. Diesen Karten fehlt dann die OZM-Nummer im Druckvermerk.
Die Karten gibt es oft ganz ohne Titel; wenn sie aber vorderseitig einen Titel zeigen, dann sind diese in abweichenden Drucktypen geschrieben.
Außerdem sind diese Karten fast alle ohne Rand gedruckt, während die Karten der "Künstlerpostkarten"-Serie immer einen meist schmalen, hellen Rand haben.
Ab 1905 haben alle Karten, sowohl die neuen Motive wie auch erneute Auflagen früherer Motive, eine geteilte Rückseite für die Anschrift und für Mitteilungen.
Auch eine Serie "12 Monate" gehört zu den OZM-Karten ohne Nummer und ohne Rand; sie gibt es in verschiedenen Varianten, auch ohne Monatstitel, sowie mit französisch- oder spanischsprachigen Titeln.
Alle diese insgesamt rund 50 Diemer-Karten sind unter dem Button "OZM weitere" auf einer gesonderten Seite aufgeführt.
Speziell hier bitten wir um Ihre Mithilfe:
Hier eines der Verlagshäuser
von Ottmar Zieher OZM
auf einer "Künstlerpostkarte" von Paul HEY
OZM 2147
Ansichtskarte "Hotel Peterhof München"
nach einem Plakat von DIEMER
Verlag K. Sanguinetti, München
Aber auch andere Verlage haben Ansichtskarten von DIEMER herausgegeben.
Die OZM-Karten, vorranggig die ca. 500 Karten der "Künstlerpostkarten"-Serie und auch die weiteren rund 50 Karten von OZM, bilden das Kernstück dieser Auflistung.
Es gibt aber etwa 150 weitere Karten aus anderen Verlagen.
Insgesamt zählen wir damit die "700 Karten", von denen Zeno Diemer selbst in seinen "Lebenserinnerungen" berichtet.
Zählt man auch noch die Karten mit, deren Motive eigentlich nicht als Vorlagen für Ansichtskarten entstanden sind sondern z.B. als repräsentative Ölgemälde oder als Gebrauchsgrafiken, so wird die Gesamtzahl "700" deutlich überschritten.
Für den Südtiroler Verlag Johann F. Amonn Bozen (JFAB) und für den Schweizer Postkartenverlag Gebr. Künzli Zürich (PVKZ) sind jeweils 30 bis 40 Karten von Diemer entstanden.
Sie sind in der äußeren Gestaltung (Farbgebung, Drucktype, Randgestaltung, ...) mit den OZM-Karten identisch und hauptsächlich am Druckvermerk unterscheidbar.
Die Karten dieser beiden Verlage finden Sie jeweils unter dem Button "JFAB Bozen" bzw. "PVKZ Zürich" in der linken Spalte.
Für den englischen Verlag Wrench London zeichnete Diemer ein Dutzend Motive aus der Stadt London; sie sind "printed in Saxony", also in Sachsen gedruckt, und wahrscheinlich in der gleichen Leipziger Druckerei hergestellt worden, wie die OZM-Karten.
Der Verlag Tuck & Sons London hat einige Motive aufgegriffen, die auch bei OZM erschienen waren; sie unterscheiden sich von den OZM-Karten neben dem englischsprachigen Titel auch darin, dass ihnen der typische OZM-Rand fehlt.
Von Tuck & Sons stammt auch die englische Ausgabe der Serie "12 Monate".
Die Karten dieser beiden englischen Verlage haben wir unter dem Button "UK Wrench/Tuck" auf der linken Seite zusammengefaßt.
Die übrigen Ansichtskarten von DIEMER verteilen sich auf über 20 weitere Verlage; es sind dann nur ein paar Motive oder auch nur ein einziges pro Verlag.
Viele Ölgemälde oder "Gebrauchsgrafiken", die von Zeno Diemer nicht primär für Ansichtskarten angefertigt worden waren, sind auch auf Ansichtskarten erschienen, etwa Ausschnitte aus seinen Panoramen, Illustrationen aus Zeitungen, Wandbilder zum Beispiel aus dem Deutschen Museum, kleine Kopien der Schultafeln usw.
Alle bisher bekannten Karten aus dieser Gruppe finden Sie zusammengefasst unter dem Button "Andere Verlage".
Die OZM-"Künstlerpostkarten" sind nicht die chronologisch ersten Ansichtskarten, die auf Motive von Zeno Diemer zurückgehen.
Die wohl früheste Karte von Diemer trägt das Herstellungsdatum 1894, erschien also gut vier Jahre vor dem Start der OZM-Serie. Sie geht auf Druckgrafiken aus einer Zeitschrift zurück und
zeigt mehrere Details der Braunschweiger Hütte im Ötztal. Ein Verlag ist auf dieser Karte nicht angegeben.
Bis in die heutige Zeit werden noch Ansichtskarten verlegt, die Motive von Diemer wiedergeben. Um unserer Webseite einen zeitlichen Rahmen zu setzen, beschränken wir uns hier auf Karten, die vor dem Tode von Michael Zeno Diemer im Jahre 1939 erschienen sind.